02.12.2025
Katingan Mentaya: Vom Holzfäller zum Hähnchenzüchter
Das Katingan Mentaya Project schützt wertvolle Torfsumpfwälder, bewahrt die Artenvielfalt und verbessert die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort. Das zeigt die Geschichte von Ardani aus dem Dorf Satiruk.
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Leben am Rand des Waldes
An der abgelegenen Küste Zentralkalimantans, am südlichen Rand des Distrikts Pulau Hanaut, liegt ein kleines Dorf mit 1.293 Einwohnern. Desa Satiruk ist ausschließlich über Flüsse und Kanäle erreichbar.
Der Wald bestimmt das Leben. Holz ist noch immer das wichtigste Baumaterial. Zement oder Ziegel sind zu teuer und schwer zu beschaffen.
Die Dorfgemeinschaft nutzt deshalb, was sie direkt aus der Umgebung beziehen kann. Viele, wie Ardani, verdienen ihr Einkommen mit dem Fällen von Bäumen. Doch der Torfsumpfwald ist sensibel. Seine Zerstörung setzt enorme Mengen CO₂ frei und gefährdet seltene Tierarten wie den Borneo-Orang-Utan.
Misstrauen gegenüber dem Neuen
Als das Team von Rimba Makmur Utama (RMU), dem Betreiber des Katingan Mentaya Projekts, erstmals nach Satiruk kam, war die Skepsis groß. Die Menschen befürchteten, ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Für viele war der Wald der einzige Weg, die Familie zu ernähren.
"Wenn man im Wald auf Holzfäller trifft, ist das, als würde man einer Henne begegnen, die ihre Küken verteidigt – sie ist sofort in Alarmbereitschaft“, erzählt ein Teammitglied. Für die Holzfäller ist der Wald eine Lebensgrundlage, die sie nicht kampflos aufgeben wollen.
Auch Ardani, damals noch aktiver Holzfäller, sah das Projekt zunächst kritisch. Gleichzeitig spürte er, dass sich etwas ändern musste. Die Arbeit im Wald war gefährlich und illegal. Der Ertrag aus der Landwirtschaft reichte kaum zum Leben.
Gemeinsam mit seinem Sohn schnitt er Meranti- und Punak-Bäume rund um den Kanal Tatah Idak. Heute ist der Kanal aufgestaut. Baumstümpfe erinnern an vergangene Rodungen.
Eine Idee schlüpft
„Ich wollte zur Schule gehen, aber wir hatten kein Geld“, sagt Ardani. „Holzfällen war eine Möglichkeit, schnell Geld zu verdienen. Ich wusste, dass es verboten war – aber was sollte ich tun? Der Ertrag aus Reis und Kokosnüssen reichte nicht aus, um meine Familie zu versorgen.“
Gleichzeitig war da das Gefühl, dass es so nicht weitergehen konnte. Geschichten über die Folgen von Abholzung machten die Runde. Ardani dachte um. „Ich wollte Hähnchen züchten“, erzählt er, „aber ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte.“
Im Jahr 2022 kam Ali, ein Mitarbeiter von RMU, nach Satiruk. Er suchte den Dialog, besuchte Familien und hörte zu. Bei Ardani stieß er auf Offenheit. Gemeinsam entwickelten sie einen Plan, wie Ardani die Holzfällerei hinter sich lassen und eine eigene Hähnchenzucht aufbauen könnte.
Die ersten 200 Masthühner wurden mit Unterstützung von RMU aus Java importiert. Ardani baute den Stall, Ali organisierte Futter, half bei der medizinischen Versorgung und begleitete die ersten Schritte. Es war ein mühsamer Start. In der Trockenzeit wurde das Regenwasser knapp. Futter und Vitamine mussten aus dem 35 Kilometer entfernten Ort Samuda beschafft werden – per Boot.
Die Mühe lohnte sich
Die ersten Hühner wuchsen heran und konnten erfolgreich verkauft werden. Der Erlös reichte für die nächste Runde – ohne weitere finanzielle Hilfe. Ardani versorgt heute regelmäßig Märkte in der Region. Sein Einkommen ist stabil, seine Familie versorgt.
Was mit einer Idee begann, ist heute ein Beispiel für gelungene Veränderung. Ardani hat den Weg aus der Abhängigkeit vom Wald gefunden. Er blickt optimistisch in die Zukunft. Vor allem wünscht er sich, dass seine Kinder und Enkel die Bildungschancen nutzen können, die ihm selbst versagt blieben.
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