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Wasserkraft

Was Sie hier lernen:

• Wie Wasserkraft technisch funktioniert

• Welche Arten von Wasserkraftwerken es gibt

• Welche Chancen und Grenzen diese Energieform mit sich bringt

• Welche Bedeutung Wasserkraft für die Energiewende hat

Verlässliche Energiequelle mit Tradition

Wasser zählt seit Jahrhunderten zu den wichtigsten Energiequellen der Menschheit. Schon frühe Mühlen nutzten Fließgewässer, um mechanische Arbeit zu verrichten. Heute wird Wasserkraft zur Stromerzeugung genutzt. Sie ist effizient, emissionsfrei und wetterunabhängig. Besonders in Kombination mit Wind- und Solarenergie ist Wasserkraft ein stabiler Baustein für eine klimafreundliche Versorgung. Doch wie genau funktioniert Wasserkraft? Und welche Rolle spielt sie in der Energiewende?

Wie funktioniert Wasserkraft?

Wasserkraftwerke nutzen die Bewegungsenergie von Wasser, um Strom zu erzeugen. Dazu wird das Wasser auf ein Laufrad oder eine Turbine geleitet, das sich dadurch dreht. Diese Drehbewegung wird auf einen Generator übertragen, der daraus elektrische Energie erzeugt.

Grundvoraussetzung ist ein Höhenunterschied oder eine Fließgeschwindigkeit, die ausreichend Energie liefert. Je größer der Wasserstrom oder das Gefälle, desto mehr Strom kann erzeugt werden.

Arten von Wasserkraftwerken

Es gibt verschiedene Typen, die sich in Technik, Größe und Einsatzgebiet unterscheiden:

• Laufwasserkraftwerke nutzen den gleichmäßig fließenden Strom eines Flusses. Sie erzeugen dauerhaft Energie, liefern aber weniger Spitzenleistung.

• Speicherkraftwerke stauen Wasser in einem Reservoir und können Strom bei Bedarf freisetzen. Sie gleichen Schwankungen im Stromnetz aus und liefern sogenannte Regelenergie.

• Pumpspeicherkraftwerke pumpen Wasser bei Überschussenergie in ein höher gelegenes Becken. Bei Bedarf wird es abgelassen und erzeugt Strom. Diese Technik dient vor allem der Energiespeicherung.

Vorteile der Wasserkraft

• Zuverlässigkeit: Wasserkraft liefert konstant Energie, unabhängig von Tageszeit oder Wetter.

• Klimaschutz: Es entstehen keine direkten CO₂-Emissionen beim Betrieb.

• Lange Lebensdauer: Viele Anlagen sind Jahrzehnte in Betrieb und sehr wartungsarm.

• Regelbarkeit: Vor allem Speicherkraftwerke können flexibel auf Strombedarf reagieren.

Nachteile und Herausforderungen

• Eingriff in Ökosysteme: Staudämme und Wehre können Lebensräume für Fische und andere Wasserbewohner beeinträchtigen.

• Begrenztes Ausbaupotenzial: Die meisten wirtschaftlich nutzbaren Standorte sind bereits erschlossen.

• Großer baulicher Aufwand: Vor allem beim Bau großer Speicherkraftwerke sind Eingriffe in Landschaft und Natur erheblich.

Wasserkraft in Deutschland

Wasserkraft hat in Deutschland eine lange Tradition. In Süddeutschland, besonders in Bayern und Baden-Württemberg, gibt es einige Laufwasserkraftwerke entlang der Flüsse. 4,4 % der deutschen Nettostromerzeugung stammten 2024 von Wasserkraft (Quelle: Fraunhofer ISE). Damit ist sie zwar nicht die mengenmäßig wichtigste, aber eine besonders stabile und voraussagbare erneuerbare Energiequelle.

Wasserkraft und Energiewende

Im Zusammenspiel mit Wind- und Solarenergie ist Wasserkraft ein wertvoller Ausgleichsfaktor. Gerade Speicherkraftwerke helfen, die fluktuierende Einspeisung aus Sonne und Wind zu stabilisieren. So trägt sie zur Versorgungssicherheit bei, auch dann, wenn es weder windig noch sonnig ist.

Kleinwasserkraft: Energie im kleinen Maßstab

Auch im kleinen Rahmen kann Wasserkraft genutzt werden.

• Kleinwasserkraftwerke liefern Strom für einzelne Betriebe oder Gemeinden.

• Voraussetzung ist ein geeigneter Standort mit Fließgewässer und Genehmigung.

In einigen Regionen kann Kleinwasserkraft eine sinnvolle Ergänzung zur Photovoltaik sein, insbesondere bei hohem Eigenverbrauch oder netzfernen Anwendungen.

Stabiler Baustein im Energiemix

Wasserkraft ist eine bewährte, effiziente und planbare Energiequelle. Sie allein kann die Energiewende nicht stemmen, ist aber ein unverzichtbarer Teil eines nachhaltigen Strommixes. Besonders als Ausgleich für wetterabhängige Energiequellen wird sie auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.