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Nachtspeicher

Was Sie hier lernen

  • Wie eine Nachtspeicherheizung funktioniert

  • Welche Vor- und Nachteile sie hat

  • Wann sich ein Weiterbetrieb lohnt

  • Welche Alternativen es heute gibt

Wärme speichern in der Nacht

Nachtspeicherheizungen arbeiten mit Strom. Sie nutzen günstigen Nachtstromtarif, um Wärme in einem Speicherblock zu erzeugen und zu speichern. Tagsüber wird diese Wärme nach und nach an den Raum abgegeben. Die Technik wurde vor allem in den 1960er- bis 1980er-Jahren verbaut – als Alternative zu Öl- oder Gasheizungen.

 

Vorteile und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • einfache Installation, kein Heizkessel oder Leitungsnetz notwendig

  • keine Wartung von Brennern oder Tanks

  • unabhängig von fossilen Brennstoffen

Nachteile

  • sehr hoher Stromverbrauch

  • kaum steuerbar, da Wärmemenge am Vorabend festgelegt wird

  • schlechte CO₂-Bilanz bei konventionellem Strom

  • oft ungleichmäßige Wärmeabgabe

 

Wie hoch sind die Kosten?

Nachtspeicherheizungen sind in der Anschaffung vergleichsweise günstig, verursachen jedoch hohe laufende Kosten. Denn sie benötigen große Mengen Strom, um ausreichend Wärme zu speichern. Im Vergleich zu modernen Heizsystemen ist ihr Energiebedarf deutlich höher.

Ein Beispiel: Ein unsaniertes Einfamilienhaus mit Nachtspeicherheizung kann einen jährlichen Heizstromverbrauch von etwa 20.000 Kilowattstunden haben. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde entspricht das rund 6.000 Euro pro Jahr.

Je nach Zustand des Gebäudes und individuellem Verbrauch kann dieser Wert schwanken. Er zeigt jedoch klar, welche wirtschaftliche Belastung entstehen kann.

 

Ist der Weiterbetrieb noch sinnvoll?

Viele Nachtspeicherheizungen sind auch nach Jahrzehnten noch technisch funktionsfähig. Dennoch gelten sie aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht als veraltet. Ihr hoher Stromverbrauch führt zu hohen laufenden Kosten, und bei der Nutzung von konventionellem Strom fällt die CO₂-Bilanz negativ aus. Wird hingegen Ökostrom verwendet, lässt sich der ökologische Fußabdruck zwar verbessern, an den grundlegenden Nachteilen ändert das jedoch wenig. Für die meisten Haushalte ist der Umstieg auf ein modernes Heizsystem langfristig sowohl kostengünstiger als auch klimafreundlicher.

 

Gesetzliche Vorgaben: Was ist erlaubt?

Ein ursprünglich geplantes Verbot von Nachtspeicherheizungen wurde im Jahr 2013 aufgehoben. Seitdem ist der Betrieb dieser Heizsysteme weiterhin zulässig. Trotzdem empfehlen viele Förderprogramme heute ausdrücklich den Austausch dieser veralteten Technik. Das gilt vor allem bei umfassenden Sanierungen oder wenn ein Wechsel zu einem Heizsystem auf Basis erneuerbarer Energien angestrebt wird.

 

Welche Alternativen gibt es?

Ein Umstieg auf moderne Heiztechnik lohnt sich – sowohl finanziell als auch klimapolitisch. Geeignete Alternativen sind:

  • Wärmepumpe: nutzt Umweltwärme, hohe Effizienz bei guter Dämmung

  • Hybridheizung: Kombination aus z. B. Wärmepumpe und Gas für Flexibilität

  • Solarthermie: zur Unterstützung von Warmwasser und Heizung

  • Zentrale Heizsysteme: bei Sanierung oder Anschlussmöglichkeit an Nahwärme

Welche Lösung passt, hängt vom Gebäude und vom individuellen Bedarf ab.

 

Förderung für den Austausch

Der Austausch einer Nachtspeicherheizung wird staatlich gefördert. 2025 gelten folgende Grundsätze:

  • Zuschüsse von bis zu 70 % für klimafreundliche Heizsysteme

  • Kombination mit zinsgünstigen Krediten möglich

  • Förderantrag muss vor Beginn der Maßnahme gestellt werden

 

Fazit: Besser umrüsten

Nachtspeicherheizungen sind technisch einfach, aber teuer im Betrieb. Wer auf moderne Technik umsteigt, spart langfristig Energie, Kosten und Emissionen. Ein Umstieg lohnt sich. Insbesondere, wenn Förderung genutzt wird und der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Lassen Sie sich beraten und prüfen Sie Ihre Möglichkeiten für einen nachhaltigen Heizungswechsel.

 

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