Bild Familie im Urlaub: Nicht fliegen oder den Flug CO2-kompensieren

23.07.2019

Urlaub, Flug und Klimaschutz: geht das?

In den Sommerwochen steigen wieder viele Menschen in die Urlaubsflieger. Doch spätestens seit den Klimaprotesten von 'Fridays for Future' fragen sich immer mehr Menschen, wie sich ein Flug an den Strand und ein Städtetrip noch mit dem Klimaschutz vereinbaren lassen. Ein Ansatz ist eine "Kompensation" der CO2-Emissionen aus dem Flug. Wir erklären, wie das gehen soll.

Innerhalb Europas sind natürlich Fahrten mit dem Zug oder Reisebus immer eine klimafreundlichere Alternative zum Fliegen. Oder mit dem gut besetzten Auto, vielleicht mit entsprechenden Zwischenstopps.

Die Reise dauert aber so lang? Wie wäre es denn dann mit einem Nachtzug? Im Schlafwagen eines Nachtzuges gelangt man von Deutschland aus beispielsweise bis nach Rom, Paris, Zagreb, Wien, Zürich, Moskau und in viele andere europäische Städte. Von Köln aus lässt sich London innerhalb von fünf Stunden mit dem Zug erreichen.

 

 

Wälder speichern Kohlendioxid

Wenn es doch der Flieger wäre, gibt es eine andere Möglichkeit, auf die Klimabilanz zu achten. Die Menge an Treibhausgasen, die ein Flugzeug während eines Trips ausstößt, kann man durch Klimaschutzmaßnahmen angehen. Eine Befragung des Umweltbundesamts ergab: 30 Prozent der Befragten kennen die Möglichkeit zur freiwilligen Kompensation von Treibhausgasemissionen durchs Fliegen. Acht Prozent aller Befragten geben an, schon einmal einen derartigen Ausgleich für ihre durch Flugreisen verursachten ⁠CO2⁠-Emissionen geleistet zu haben.

Anbieter wie Atmosfair und Myclimate haben sich auf Klimaschutzprojekte spezialisiert. Sie pflanzen beispielsweise Bäume, die CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und speichern. Oder sie helfen Menschen in Entwicklungsländern, das Kochen klimafreundlicher zu gestalten. Zum Beispiel mit dem Kauf effizienter Öfen, die weniger Brennholz brauchen als ein offenes Feuer.

Ein Flug von Frankfurt nach Mallorca beispielsweise belastet das Klima mit etwa 227 Kilogramm CO2 pro Passagier. Für die Kompensation berechnen die Anbieter um die sechs Euro pro Strecke. Für einen Flug nach Bangkok wären es schon 2,5 Tonnen CO2 und 58 Euro. Pro Tonne des Treibhausgases berechnen die verschiedenen Unternehmen etwa 7 bis 23 Euro.

 

Gold-Standard für die Kompensation

Doch worauf sollte man bei der CO2-Kompensation achten? Die Zeitschrift „Finanztest“ hat im Februar 2018 verschiedene Anbieter getestet. Mit „sehr gut“ schnitten drei Unternehmen ab: Atmosfair, Klima-Kollekte und Primaklima. Ein „gut“ gab es für Myclimate. Bewertet wurde zum Beispiel die Qualität des CO2-Ausgleichs. Als besonders vertrauensvoll gilt der „Gold Standard“. Dieses Label wurde vom WWF und anderen Umweltverbänden ins Leben gerufen.

 

Grünes Kerosin für Flugzeuge

Langfristig arbeiten Wissenschaftler daran, auch das Fliegen selbst weniger klimaschädlich zu machen. Aus Ökostrom und CO2 lässt sich zum Beispiel etwas synthetisches Kerosin herstellen. Es hätte eine bessere Klimabilanz als Flugtreibstoff aus Erdöl. Untersuchungen sehen dabei das absehbare Potenzial als derzeit begrenzt an.

Bis dahin können Flugpassagiere aber schon mit einem CO2-Ausgleich die Klimabelastung ihres Fluges deutlich reduzieren. Auch mit dem SAUBER-ENERGIE-CO2-Rechner in Kooperation mit First Climate lassen sich rasch und einfach CO2-Ausstöße abschätzen!

 

 

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