16.03.2022

Ukraine-Krieg: Gasversorgung in Deutschland

Update: Die Bundesregierung hat am 23.06.2022 die Alarmstufe im Notfallplan Gas ausgerufen.

 

 

 

Was bedeutet das?

Die Alarmstufe ist die zweite Eskalationsphase im Notfallplan Gas der Bundesregierung. Diese Stufe wird ausgerufen, wenn eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vorliegt. Die Gasversorgung in Deutschland ist im Moment stabil, die Versorgungssicherheit in Deutschland ist weiterhin gewährleistet. Die Gasflüsse aus Nordstream 1 wurden auf 40% gegenüber der Normalauslastung verringert, was laut Bundesregierung als Störung der Gasversorgung zu betrachten ist.

Die Drosselung wird eine weitere Preissteigerung mit sich bringen, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Die Ausrufung er Alarmstufe ist damit vor allem die Vorbereitung auf ein Szenario, in dem die Gaslieferungen über die zentrale Pipeline Nordstream 1 weiter reduziert bzw. ganz eingestellt wird. Das würde dazu führen, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Füllstände der Gasspeicher nicht mehr erreicht werden.

 

Was bedeutet diese Entwicklung für unsere Kunden?

Unsere von den ausbleibenden Lieferungen betroffenen Vorlieferanten können die benötigten Mengen zurzeit anderweitig am Markt beschaffen, wenn auch zu deutlich höheren Preisen. Denn die Großhandelspreise sind in Folge der Lieferreduzierung spürbar gestiegen und haben sich zuletzt auf höherem Niveau eingependelt.

 

Ist die Gasversorgung sicher?

In der Energiebranche gehen wir davon aus, dass für die aktuelle Heizperiode in Deutschland ausreichend Gasmengen vorhanden sind bzw. importiert werden können. Als Teil eines europäischen Gasnetzes profitieren wir von einer Vielzahl unterschiedlicher Lieferanten, die in dieses Verbundnetz einspeisen.

Zudem unterstützen sich die EU-Staaten im Bedarfsfall gegenseitig. Schon jetzt werden alle zur Verfügung stehenden Quellen genutzt, um die Gasversorgung langfristig zu sichern.

 

Was passiert, wenn Russland seine Gasexporte drosselt oder stoppt?

Wir erwarten in den kommenden Monaten keine Einschränkung in der Versorgung. Bei einem vollständigen Lieferstopp könnte es aber zu Engpässen in der Versorgung kommen. Für diesen Fall gibt es jedoch einen Krisenplan, der sicherstellt, dass Privathaushalte und schützenswerte Einrichtungen, wie zum Beispiel Krankenhäuser, weiterhin zuverlässig beliefert werden können.

Im Ernstfall wird die Gaszufuhr für nicht-schützenwerte Abnehmer, wie Industrie und Gewerbe, heruntergedreht oder für kurze Zeit ganz abgeschaltet. Das geschieht jedoch erst nach vorheriger Ankündigung durch den Netzbetreiber. Wer in diese Kategorie fällt, ist durch den Gesetzgeber klar geregelt.

 

Wie setzt sich der Erdgasmix der SAUBER ENERGIE zusammen?

Etwa die Hälfte unserer Gaslieferungen stammen derzeit aus Russland. Als Energieversorger haben wir keinen direkten Einfluss auf die Herkunft der Erdgasimporte, da wir diese über Vorlieferanten beziehen. Weitere wichtige Bezugsquellen, aus denen wir in Deutschland Erdgas importieren, sind Norwegen und die Niederlande. Es liegen bereits Pläne von der Internationalen Energieagentur (IEA) vor, sich dauerhaft von russischen Gas unabhängig zu machen. Einige Maßnahmen sehen vor, mehr Gas aus z. B. Skandinavien zu beziehen, den Import von LNG-Gas zu erhöhen und den Ausbau Erneuerbarer Energien schneller voran zu treiben.

 

Ist es möglich, Erdgas ohne russische Anteile zu bekommen?

Der Gasmarkt wird zentral über die Börse und Vorlieferanten geregelt, daher ist der Bezug von Gas aus spezifischen Quellen nicht möglich. Eine Ausnahme stellt Biogas dar. Wir von der SAUBER ENERGIE beziehen rein europäisches Biomethan aus biogenen Reststoffen. Sobald wir wieder Biogas für Neukunden anbieten können, geben wir es auf unserer Website bekannt.

 

Was hat zu der aktuellen Marktsituation geführt?

Ein Mix aus verschiedenen Ursachen bedingt den starken Anstieg der Gaspreise in Deutschland, Europa und weltweit seit Herbst 2021. Nach der ersten Coronawelle hat sich die weltweite Konjunktur schnell erholt. Es wird wieder mehr produziert und die Nachfrage nach Erdgas ist daher wieder stark angestiegen. Besonders in Asien, wohin die allermeisten Flüssiggaslieferungen (LNG) gehen.

Diese fehlen als Ausgleich in Europa, das Angebot ist also knapper. Der kalte und lange vorherige Winter und der vermehrte Einsatz von Gaskraftwerken zur Stromproduktion haben zudem für sehr niedrige Stände in den deutschen Gasspeichern gesorgt. Die Entwicklung der Gaspreise hat auch Auswirkungen auf die Strompreise. Denn: Strom wird in Teilen auch in Gaskraftwerken erzeugt. Gas ist also Rohstoff für die Stromproduktion. Wenn der Rohstoff teurer wird, steigen auch die Preise für das Endprodukt, also den Strom.

Durch den Krieg in der Ukraine hat sich die Situation an den Märkten nochmals verschärft. Energie, insbesondere Erdgas und Öl, ist in dem Konflikt zu einem Druckmittel geworden. Entsprechend nervös reagieren die Märkte auf drohende Sanktionen, Embargos oder Reaktionen darauf.

 

Was kann ich tun, um meinen Energieverbrauch zu senken?

In unserem Energieratgeber haben wir viele hilfreiche Tipps, wie sich der Gasverbrauch auch kurzfristig mit einfachen Mitteln reduzieren lässt. Die Senkung der Raumtemperatur um nur 1°C kann den Energieverbrauch um 6 % senken. Viele weitere Vorschläge haben wir hier für Sie.

 

 

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