04.01.2021

So änderst du dein Leben nachhaltig

Gute Vorsätze haben wir jede Menge. Etwa mehr Sport treiben und mit dem Rauchen aufhören. Oder weniger fliegen. Und weniger Fleisch essen sowieso, oder am besten ganz darauf verzichten. Und dann winken doch wieder die günstigen Flugtickets ins Warme, und die Currywurst riecht so verlockend, wenn wir mit knurrendem Magen durch die Stadt laufen. Warum aber fällt es uns noch so schwer, unser Verhalten zu ändern?

 

 

 

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Die Psychologie geht davon aus, dass uns vor allem zwei Faktoren von nachhaltigen Verhaltensänderungen abhalten: Ängste und Gewohnheiten. Die ersten halten uns oft davon ab, unsere Komfortzone zu verlassen. „Schmeckt es genauso gut, wenn ich einen Veggie-Burger statt eines Fleisch-Burgers esse?“ Oder: „Komme ich genauso bequem zur Arbeit, wenn ich statt des Autos den Bus nehme?“ Wer einmal ernsthaft über diese oder ähnliche Fragen nachgedacht hat, hat bereits den ersten Schritt getan, um die laut Experten eigentliche Herausforderung anzugehen – seine Gewohnheiten zu ändern.

 

Mensch im Autopilotmodus

Psychologen sagen, dass 95 Prozent unserer Entscheidungen unbewusst getroffen werden. Auf dieser „Autopilot-Funktion“ beruhen unsere Gewohnheiten. Sie zu ändern, ist nicht ganz einfach: Durchschnittlich braucht es rund zwei Monate, bis wir eine alte Gewohnheit durch eine neue ersetzt haben. Das ist das Geheimnis: Wo man früher gewohnheitsmäßig zur Plastiktüte am Obststand gegriffen hat, nimmt man nach dieser Umstellungszeit ebenso gewohnheitsmäßig nachhaltige Obst- und Gemüsebeutel mit zum Einkaufen. Gewohnheit geändert!

 

Schritt für Schritt zu mehr Nachhaltigkeit

Wenn man sein Verhalten nachhaltiger gestalten will, tut es gut, sich nicht gleich unter Druck zu setzen und sich schlecht zu fühlen, wenn es nicht sofort klappt. Um den inneren Schweinehund zu überlisten, sind zwei Dinge wichtig. Erstens: Sende positive Signale an dich selbst. Sage nicht „Ich verzichte auf Fleisch“, sondern „Ich esse in Zukunft mehr Gemüse“. So verbindest du dein Vorhaben direkt mit etwas Positivem. Zweitens ist es wichtig, nicht zu viel auf einmal zu wollen. Deshalb lautet unser Tipp: Nimm dir die Veränderungen in kleinen Schritten vor. Setze dir kleine Ziele. So kann ein erstes Ziel, wenn du zuvor gerne und viel Fleisch gegessen hast, zunächst lauten, „weniger Fleisch“ zu essen und nicht, „gar kein Fleisch“. Du wirst sehen, irgendwann fallen dir die Dinge viel leichter und gehen fast von alleine – wenn du sie verinnerlicht hast. Und so erreichst du mit vielen kleinen Schritten eine große Veränderung: ein nachhaltigeres Leben.

 

 

 

Klimablog So änderst du dein Leben nachhaltig Öko-Fußabdruck Deutschland Durchschnitt

Weitere kleine Schritte

Von heute an gilt nicht mehr das Motto „Das mache ich heute so und morgen so“. Stattdessen fange ich an, Dinge zu hinterfragen und ziehe die Entscheidungen dann auch durch – Schritt für Schritt.

  • Ich kaufe nur Kleidungsstücke, die ich wirklich brauche.
  • Ich spare und kaufe mir etwas Hochwertiges, das länger hält.
  • Ich verwende Geräte so lange wie möglich und suche Repair-Cafés auf. Der grüne Mobilfunktarif SAUBER WALDFUNK z.B. lässt einen einfach das Smartphone weiternutzen und somit Ressourcen wie Geld sparen.
  • Ich kaufe regionale und saisonale Lebensmittel auf dem Wochenmarkt.

 

 

 

 

Ökologischen Fußabdruck berechnen

Wenn du wissen möchtest, wie groß dein ökologischer Fußabdruck ist, kannst du mit unserem CO2-Rechner den Selbsttest machen. Dein Ergebnis könnte dir als Anreiz dienen, nachhaltiger ins neue Jahr zu starten. Aber was ist der ökologische Fußabdruck eigentlich genau? Um ihn zu berechnen, wird die Einheit „globaler Hektar“ verwendet. Der Menschheit stehen aktuell 1,7 globale Hektar an biologischer Fläche zur Verfügung. Die komplette Weltbevölkerung hat aber einen ökologischen Fußabdruck von 2,8 globalen Hektar. Damit nutzen wir so viele Kapazitäten, als hätten wir 1,6 Erden zur Verfügung statt nur einer. Während die Nachfrage immer weiter steigt, nimmt das Angebot ab. Die Organisation Global Footprint Network hat es ausgerechnet: Seit 1971 ist die globale Nachfrage nach natürlichen Ressourcen höher als das Angebot, das unser Ökosystem zur Verfügung stellen kann – wir leben auf Pump. Dieser Earth Overshoot Day, also der Tag, an dem wir unsere Ressourcen für das laufende Jahr überschreiten, wird jedes Jahr berechnet. Alles, was ab diesem Tag weiter konsumiert wird, steht uns genau genommen gar nicht mehr zur Verfügung.

 

 

 

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