
21.08.2020
Unsere Erde im Stress – der Earth-Overshoot-Day

Am 22. August kommt die Welt zum Stillstand. Theoretisch. Der internationale Erdüberlastungstag ist erreicht – jener Tag, an dem weltweit alle Ressourcen für den Rest des Jahres verbraucht sind. Und wir alle auf Pump leben. Dieser Blogbeitrag erklärt, was der „Earth Overshoot Day“ bedeutet und wie wir zusammen mit kleinen Schritten im Alltag dem Klimawandel entgegenwirken können.
Was ist der „Earth Overshoot Day”?
Der Tag zeigt uns, ab welchem Zeitpunkt im Jahr die ganze Erde überlastet ist: 2020 ist das der 22. August. Hätte sich die Welt ohne Coronavirus-Krise weiterentwickelt, hätten wir Menschen den „Earth Overshoot Day“ schon am 29. Juli erreicht – und den nationalen „Overshoot Day“ für Deutschland sogar noch deutlich früher.

2020 beginnen wir immerhin erst Ende August mit der Ausbeutung der Ökosysteme: Alles, was wir danach an natürlichen Ressourcen wie frischer Luft, Fischen, Bäumen, sauberem Wasser, Böden oder Energieträgern wie Kohle oder Öl verbrauchen, können unsere Ökosysteme innerhalb eines Jahres nicht mehr ausgleichen.
Was passiert, wenn wir immer weitermachen?
Die Folgen der konstanten Ausbeutung unseres Ökosystems: Umweltverschmutzung, Dürren und Wüstenbildung, Entwaldung, Überflutung oder Artensterben und der menschengemachte Klimawandel. Vor 20 Jahren war der Erdüberlastungstag, eine jährliche Kampagne der Organisation Global Footprint Network, übrigens noch ganze zwei Monate später. Schon heute würden wir 1,6 Erden benötigen, um den Bedarf an Rohstoffen langfristig decken zu können, so groß ist der ökologische Fußabdruck von uns Menschen.
Erschöpfte Erde
Würden alle leben wie wir in Deutschland, bräuchten wir sogar ganze drei Erden. Durch die wachsende Weltbevölkerung und den steigenden Lebensstandard – vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern – steigt der Hunger nach Rohstoffen immer weiter. Würden alle Länder der Welt ihren Verbrauch von heute auf morgen an den der 36 Staaten der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, angleichen, bräuchten wir ab 2050 fast dreimal so viele Ressourcen wie heute. Dies hätte zur Folge, dass sich der Ausstoß von CO2 von 30 Milliarden auf 78 Milliarden Tonnen erhöhen würde.
Welche Rolle spielt CO2?
Dass der massenhafte Ausstoß von CO2 durch Verbrennung den menschengemachten Klimawandel befeuert, habt ihr bereits in unserem Blogbeitrag im vergangenen Monat erfahren.
Wusstet ihr, dass die Ernährung fast 30 % unserer Treibhausgasemissionen verursacht? Das sind beinahe drei Tonnen CO2 pro Person und Jahr. Mit CO2-armem Essen in Form von regionalen und saisonalen Lebensmitteln können wir rund 50 % davon einsparen.
Was kann jeder tun?
Das eigene Leben zu ändern, die eigenen Gewohnheiten abzulegen und durch neue zu ersetzen, erscheint schwierig, ist aber durchaus machbar. In unseren Blogbeiträgen geben wir euch Tipps, wie ihr die Natur und Klima schützt, indem ihr Bienen und Bäumen helft.
Überzeuge andere
Noch schwerer ist es oft, Freunde, Nachbarn oder ganze Gemeinden für einen geänderten Lebensstil zu begeistern. Bioprodukte sind teurer, das Fahrradfahren anstrengender – und nicht jeder kann (oder will) diese neuen Wege zeitlich oder finanziell mitgehen. Trotzdem gibt es Mittel und Wege, Menschen von der Notwendigkeit der kleinen Schritte zu überzeugen.
Inspirieren statt bekehren
Wenn ihr mit euren Mitmenschen sprecht, dann versucht, ohne Anklage auszukommen. Viele haben sich noch nie Gedanken über ihr Handeln gemacht und wissen nicht, wie sich ihr Konsum auf die Umwelt auswirkt – weil ihnen der nötige Hintergrund fehlt. Vermittelt dieses Wissen positiv und schafft ein Bewusstsein für das Problem. Anklagen bringen euch nicht weiter – viel besser ist es, von eigenen Erfahrungen zu erzählen. So könnt ihr inspirieren, ohne zu bekehren.
Einfache Vorschläge, die einen Vorteil bringen
Versucht mit Details zu argumentieren: „Wenn du die Heizung auf eine Raumtemperatur von 24 auf 20 Grad im Winter herunterstellst, sparst du bares Geld.“ Oder wie wäre es mit: „Wusstest du, dass unser Leitungswasser viel billiger ist als das Wasser aus der Plastikflasche?“
Organisiert selbst
Gemeinsame Aktionen wie etwa ein vegetarischer Kochabend sorgen für ein Gemeinschaftsgefühl. So könnt ihr Erfahrungen austauschen und Neues voneinander lernen.
Verändert eure Umgebung
Für Veränderungen könnt ihr nicht nur im kleinen Freundes- oder Kollegenkreis sorgen. Wer die Politik für untätig hält, kann selbst dafür sorgen, gehört zu werden: initiiert oder unterschreibt Petitionen, stimmt bei Volksentscheiden ab oder geht – in naher Zukunft vielleicht schon wieder – auch zu einer Demonstration.
Dein CO2-Fußabdruck
Du fragst dich, wie klimabewusst du persönlich aktuell lebst? Dann check mit unserem Rechner deinen CO₂-Fußabdruck in nur 2 Minuten.
Wie kannst du dich einbringen?
Die Klimakrise erscheint oft wie ein überwältigendes Problem, das nur von hochrangigen Politikern in wichtigen Gremien und Parlamenten gelöst werden kann. Doch tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen können nicht einfach per Dekret beschlossen werden - sie fangen bei jedem Einzelnen und oftmals im ganz Kleinen an. Deshalb sind wir davon überzeugt: Jeder von uns kann Teil der Lösung sein.
Wir haben daher Ideen von euch gesammelt, wie wir aktiv im Alltag das Klima schützen können, und haben obendrauf für jeden Tipp einen Baum gepflanzt. Die Vielseitigkeit und Kreativität der Beiträge war überwältigend und hat uns um viele neue Einsichten und Perspektiven bereichert. Diese Erfahrung hat uns einmal mehr gezeigt: Veränderungen sind möglich, solange wir offen für Neues bleiben und bereit sind, von unseren Mitmenschen zu lernen.
In unserem Energieratgeber findet ihr die verschiedensten Kniffe, Tipps und Life-Hacks, die uns dabei helfen können, unseren Alltag klimafreundlicher zu gestalten. Viel Spaß beim Lesen, Umsetzen und natürlich selbst erfinderisch werden wünscht euch die SAUBER ENERGIE.
Tipp Nr.1 bleibt natürlich weiterhin: Auf Ökostrom, Ökogas oder Biogas umsteigen!

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