02.06.2025

Hüter des Waldes: Brandschutz in Katingan Mentaya

Ein Wald, der unter der Erde brennt, sieht auf den ersten Blick ruhig aus. Doch in seinem Inneren glimmen Glutnester, die monatelang unentdeckt CO₂ in die Atmosphäre schleudern können. Genau hier beginnt die Arbeit der Brandschützer des Klimaschutzprojektes in Katingan Mentayaauf der indonesischen Insel Borneo.

Aus der Asche

Im Jahr 2015 erlebte Indonesien die schwersten Waldbrände seit Jahrzehnten. Nach Angaben des Umwelt- und Forstministeriums brannten über 2,6 Millionen Hektar Wald in 31 Provinzen.

Ibu Murni verlor 17 Hektar ihrer Kautschukplantage. Für sie und viele andere war das ein Schlüsselmoment. Seitdem verzichten vielen Gemeinschaften auf die zuvor typische Brandrodung zur Landbewirtschaftung.

Ibu Murni schloss sich der regionalen Feuerpatrouille an, die als Teil des Katingan Mentaya Projekts gegründet wurde. Als eine von vier Frauen im Team ist sie gemeinsam mit weiteren Freiwilligen für die Kontrolle eines bestimmten Waldabschnitts zuständig. Die Gruppen werden geschult, planen ihre Einsätze selbstständig und unterstützen zusätzlich die Aufklärungsarbeit im Dorf.

Sie geben ihr Wissen über feuerfreie Anbaumethoden weiter und helfen dabei, neue Wege im Umgang mit dem Wald zu finden.

Brandschutz für ein gefährdetes Ökosystem

Das Katingan Mentaya Projekt schützt mehr als 149.800 Hektar Torfregenwald. Das entspricht etwa der Fläche von Berlin. Der Wald speichert über 7,5 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr und ist Lebensraum seltener Arten wie dem Borneo-Orang-Utan.

Feuer in dieser Region entsteht häufig durch menschliche Aktivitäten wie illegale Brandrodung oder fahrlässigen Umgang mit Feuer in der Landwirtschaft. Begünstigt durch Trockenzeiten, Wind und leicht entflammbaren Torfboden, breiten sich Brände schnell aus und geraten außer Kontrolle. Torfböden sind besonders gefährlich, weil sie unterirdisch weiterbrennen und enorme Mengen CO₂ freisetzen. Deshalb ist gezielte Prävention entscheidend, um Katastrophen zu vermeiden.

Regu Siaga Api: Die Brandschützer

Seit dem Brandjahr 2015 wurde das gesamte Feuermanagementsystem im Projektgebiet neu aufgestellt. Heute ist das Gebiet in sechs Zonen unterteilt. Jede Zone hat ein eigenes Basecamp, professionelle Löschgeräte und Teams aus ausgebildeten Freiwilligen wie Sail.

Die "Regu Siaga Api" bestehen aus über 1.300 geschulten Freiwilligen aus 35 Dörfern. Sie kontrollieren regelmäßig gefährdete Waldabschnitte, halten Entwässerungsgräben instand, melden Hotspots und löschen kleinere Brände, bevor sie sich ausbreiten. Ihre Einsätze erfolgen zu Fuß, mit Motorrädern oder per Boot. Unterstützt durch Technik wie Funkgeräte, Drohnen und 100 Satelliten schützen Sie den Wald vor Bränden.

Frauen im Einsatz gegen das Feuer

Titin, Ami, Jumila, Cica, Zakiah und Misbah arbeiten im Patrouillenteam des Dorfes Telaga. In der Vergangenheit war dies ein reines Männerteam. Sie meldeten sich freiwillig während der wirtschaftlich schwierigen Zeit der COVID-19-Pandemie. Das Team patroulliert die engen Flussläufe des Klaru, auf dem sie täglich entlegene Gebiete ansteuern.

Lachendes indonesisches Mädchen und Junge in farbenfroh gemusterten Schuluniformen

Mit Bildung gegen Brände

Torfbrände verursachen großflächige Rauchschwaden, die sich über Dörfer, Städte und ganze Provinzen legen. Der Rauch enthält eine Vielzahl gesundheitsgefährdender Stoffe, darunter Feinstaub und giftige Gase. Diese können die Atemwege stark belasten und bei längerer Exposition lebensbedrohlich sein. Besonders gefährdet sind Säuglinge, Kleinkinder, Kinder und schwangere Frauen.

Deshalb organisiert das Katingan Mentaya Projekt regelmäßige Informationsveranstaltungen an Schulen im Projektgebiet. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Atemschutzmasken, und rund um das Schulgelände werden Poster angebracht und Comic-Bücher verteilt, die über die Gesundheitsgefahren von Rauch und Smog aufklären.

Die Aufklärung stärkt das Bewusstsein für Risiken und hilft, im Ernstfall vorbereitet zu sein.

Waldbrände in Indonesien

Wald- und Torfbrände sind in Südostasien, insbesondere während der Trockenzeit, ein regelmäßiges Phänomen.

Neben natürlichen Ursachen spielen menschliche Aktivitäten eine zentrale Rolle. Feuer wird traditionell zur Landrodung eingesetzt. Zwar waren die letzten drei Jahre in Indonesien vergleichsweise ruhig, dennoch bleibt das Risiko bestehen, insbesondere in geschützten Wald- und Torfgebieten.

Torfböden speichern enorme Mengen Kohlenstoff, werden jedoch leicht brennbar, wenn sie entwässert und gerodet werden. Die daraus resultierenden Bodenbrände glimmen unterirdisch über Monate hinweg und lassen sich nur schwer bekämpfen. Effektive Prävention und Früherkennung sind daher essenziell

SAUBER ENERGIE unterstützt das Katingan Mentaya Projekt

Mit den Ökogas-Tarifen SAUBER GAS unterstützen wir das Klimaschutzprojekt in Indonesien.

Das Projekt umfasst rund 150.000 Hektar wertvollen Torfregenwald schützt.

iese Fläche wäre ohne Schutzmaßnahmen schrittweise in industrielle Akazienplantagen umgewandelt worden. Damit wären große Mengen CO₂ in die Atmosphäre gelangt und ein einzigartiges Ökosystem verloren gegangen. Durch den Erhalt des Waldes bleiben diese Emissionen aus. Im Durchschnitt spart das Katingan Mentaya Projekt jedes Jahr rund 7,5 Millionen Tonnen CO₂ ein. Die Einsparungen sind zertifiziert und international anerkannt.

Das Projekt schützt den Wald indem Hand in Hand mit dem Menschen vor Ort gearbeitet wird. Es verhindert illegale Rodungen, stärkt lokale Feuerpatrouillen, forstet geschädigte Flächen wieder auf und bringt ausgetrocknete Torfgebiete zurück in einen naturnahen Zustand.

Mit Ihrer Entscheidung für SAUBER GAS helfen Sie mit dieses besondere Naturwunder zu erhalten.

 

 

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