22.06.2020

Bienen helfen, Planet retten

„Ohne die Arbeit der Bienen würden wir Menschen ganz schön bedröppelt aus der Wäsche gucken.“

 

 

Ohne Bienen geht nichts

 
Honigbienen und die über 560 Arten von Wildbienen, die es allein in Deutschland gibt, bestäuben den größten Teil aller Nutz- und Wildpflanzen. Damit sind sie praktisch hauptverantwortlich für erfolgreiche Ernten und eine ökologische Artenvielfalt. Forscher schätzen, dass Bienen weltweit für eine Wertschöpfung von mehr als 250 Milliarden Euro pro Jahr sorgen.
 
 

Summen in Gefahr

Viele Wildbienen inklusive einiger Hummelarten gelten als „gefährdet“ bis „stark gefährdet“ und stehen auf der Roten Liste. Sie leiden an fehlenden Nistmöglichkeiten in steinernen Gärten. Außerdem finden Maja und ihre Freunde immer weniger Nahrung in einer Landwirtschaft, in der Monokulturen und giftige Pflanzenschutzmittel dominieren.

 

Was kann ich tun?

Mit nur wenigen Schritten kann jeder einen kleinen Teil beitragen, das Leben für Bienen – und für Insekten generell – besser zu machen. Wer einen Garten hat, hilft Bienen am meisten, indem er oder sie so gut wie gar nichts macht. Ein Garten, der aussieht wie im Baumarkt-Katalog, trägt kaum zu einer gesunden Biodiversität bei.

 

Mehr Mut zum Dschungel!

Je bunter, wilder und naturbelassen ein Garten ist, desto mehr Leben tummelt sich. Wer es etwas aufgeräumter mag, kann eine Ecke aussuchen, in der er die Natur sich selbst überlässt. Und wer als Technik-Freak mit dem Gedanken spielt, sich einen Rasenmäher-Roboter anzuschaffen, kann sich vielleicht auch mit einem Staubsauger-Pendant für den Innenraum begnügen.

 

Nächstes Level: Die Bienenresidenz

Eine Nisthilfe für Wildbienen bauen? Gar nicht so einfach. Viele Wildbienenhotels im Handel entsprechen nicht den Qualitätsansprüchen der Insekten. Modelle mit Plastikröhrchen schaden den Insekten unter Umständen sogar, weil sich in ihnen Kondenswasser bildet, das den Bienenlarven schadet. Folgende zwei Einsteigermodelle sind simpel und können Wildbienen eine echte Hilfe sein.

 

Modell 1: Stängel, Halme und Röhren

Das wird benötigt:

Hohle Pflanzenstängel, zum Beispiel Schilfhalme oder Bambusstangen, oder markhaltige Stängel von Holunder, Distel oder Brombeere.

 

Bienenhotel bauen
Das Überleben vieler Wildbienenarten hängt davon ab, möglichst rasch einen guten Nistplatz zu finden. | Foto: gabort71/iStock
 
 
So wird’s gemacht: Die Materialien sollten auf eine Länge von 10 bis 20 Zentimeter gekürzt werden. Dann können die hohlen Stängel für die Hohlraumbewohner mit etwas Draht zusammengebunden oder waagrecht in einen Holzkasten gefüllt und am hinteren Ende mit zum Beispiel Gips oder Ton verschlossen werden.
Die markhaltigen Stängel sollten vertikal und regengeschützt angebracht werden. Sie bilden eine Nistmöglichkeit für Besiedler, die in der Natur aufrechte, einzeln stehende Pflanzenstängel aufsuchen, in die sie selbst Gänge nagen.  
 
 

Modell 2: Holzscheibe und Kantholz

Das wird benötigt:

  • Holzscheibe, Kantholz, Ast oder Holzbrett aus abgelagertem und unbehandeltem, einheimischem Hartholz (zum Beispiel Eiche, Obsthölzer)
  • Bohrer
  • Schleifpapier
Unbedingt beachten: Keine Nadelhölzer verwenden! Bohrungen nicht ins Stirnholz, sondern ins Längsholz vornehmen!
 
 
So wird’s gemacht: In die Hartholzblöcke werden Löcher unterschiedlicher Durchmesser von 2 bis 10 Millimeter und mindestens 6 bis 10 Zentimeter Tiefe gebohrt. Die Holzscheibe darf dabei nicht komplett durchbohrt werden. Zwischen den Bohrungen sollten sich Abstände von etwa 2 Zentimetern befinden.

 

Wild und frei

Insekten wie Wildbienen, aber auch Spinnen und Regenwürmer lieben Orte, an denen sie sich verstecken können. Ideal als Übergang zwischen Blumenbeet und Wiese sind nebeneinander liegende Natursteine. Wer im Beet verschiedene heimische Blumenarten pflanzt, schafft eine echte Wohlfühloase für Bienen und andere Insekten. Töpfe und Pflanzgefäße aus Ton oder Weidengeflecht sind umweltfreundlicher als solche aus Kunststoff. Naturdünger entsteht auf einem Komposthaufen wie von selbst, da ist keine Chemie nötig.

 

Bienenhotel Anleitung zum Bienenhelfen
Foto: Angela Kail / Fotolia
 
 
Zum Schluss müssen die Öffnungen glatt geschmirgelt werden, damit sich die Bienen nicht verletzen.
Für beide Modelle gilt: Nach Fertigstellung gut befestigen. Bienen mögen keine frei baumelnden Quartiere.

 

Bienenhilfe auf dem Balkon

 
Eine Nisthilfe für Bienen ist eine große Hilfe. Wie kann ich Bienen unterstützen, wenn ich in der Stadt wohne und nur einen Balkon habe? Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, mit kleinen Schritten zum Insektenschutz beizutragen – hier ein paar Beispiele:
 
  • Bio-Obst und -Gemüse kaufen, regional und saisonal bevorzugen – in der Öko-Landwirtschaft wird insektenfreundlichen Pflanzen Vorrang gegeben und auf Pestizide verzichtet.
  • Blütenreiche Pflanzen auf dem Balkon anpflanzen, zum Beispiel Kornblume, Wiesensalbei oder Nickendes Leimkraut.
  • Feuchten Lehm in einer Pflanzschale auf den Balkon stellen – die Tiere verwenden ihn für den Nestbau. Blühende Efeuranken sind bei sehr vielen Insektenarten beliebt.
  • Mit einer Zuckerlösung in einem kleinen Löffel kann entkräfteten Hummeln und Bienen im Frühjahr neue Energie zugeführt werden.
  • Auch Bienen haben Durst, besonders bei Hitze. In einer flachen Tonschale kann frisches Wasser gereicht werden. Da Bienen nicht schwimmen können, Steine, Holzstücke oder Kork zum Landen in die Tränke geben. Wasser regelmäßig austauschen nicht vergessen.

 

 

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