Stromzähler (Ferrariszähler): Messung Stromverbrauch

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Stromverbrauch messen

Was Sie hier lernen:

  • Wie Sie den Stromverbrauch Ihrer Haushaltsgeräte erfassen

  • Welche Messmethoden sich für zuhause eignen

  • Wie Smart Meter und Energiemessgeräte funktionieren

  • Warum Verbrauchsmessung hilft, Energie und Kosten zu sparen

 

Warum Sie den Stromverbrauch messen sollten

trom zu sparen beginnt mit dem Blick auf den eigenen Verbrauch. Viele Geräte im Haushalt laufen dauerhaft. Manche benötigen mehr Energie als erwartet. Solche Stromfresser erkennen Sie nur, wenn Sie gezielt messen.

Dafür stehen heute verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Energiemessgeräte für die Steckdose, digitale Zähler oder Apps liefern verlässliche Daten. Sie erhalten damit die Grundlage, um fundierte Entscheidungen zu treffen: Welche Geräte lohnen sich im Austausch? Wo können Sie Ihr Verhalten anpassen?

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihren Stromverbrauch erfassen, welche Hilfsmittel dabei unterstützen und wie Sie daraus konkrete Einsparpotenziale ableiten.

Stromverbrauch im Haushalt: Das sollten Sie wissen

Der Stromverbrauch beschreibt, wie viel elektrische Energie Sie in einem bestimmten Zeitraum nutzen. Die Einheit dafür ist Kilowattstunde (kWh). Ein durchschnittlicher Zwei-Personen-Haushalt in Deutschland verbraucht etwa 2.000 bis 2.500 kWh Strom pro Jahr. Der tatsächliche Wert hängt stark davon ab, wie viele elektrische Geräte Sie nutzen, wie alt diese sind und wie effizient sie arbeiten.

Beim Messen des Stromverbrauchs unterscheiden Sie zwischen zwei Ebenen: dem Gesamtverbrauch des Haushalts und dem Verbrauch einzelner Geräte. Beides ist wichtig, um den eigenen Energieeinsatz zu verstehen und gezielt zu senken.

Den Gesamtverbrauch lesen Sie am Stromzähler ab. Daraus lässt sich erkennen, wie viel Strom Sie pro Monat oder Jahr nutzen. Einzelgeräte lassen sich mit speziellen Messsteckern überprüfen. So finden Sie schnell heraus, wo die größten Stromkosten entstehen.

Strom zu messen bedeutet, sich einen Überblick zu verschaffen. Wer die eigenen Verbräuche kennt, kann gezielt handeln.

Verbrauchsberechnung - ein einfaches Beispiel
Verbrauchsberechnung - ein einfaches Beispiel

Stromfresser erkennen – so gehen Sie vor

In vielen Haushalten verursachen einzelne Geräte einen Großteil der Stromkosten. Diese Stromfresser zu erkennen, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem bewussten Energieverbrauch. Oft handelt es sich um ältere oder dauerhaft eingeschaltete Geräte, die im Hintergrund laufen, ohne dass Sie es merken.

Beginnen Sie mit einem Rundgang durch Ihre Wohnung. Prüfen Sie Geräte, die ständig am Netz hängen: Router, Fernseher, Kühlgeräte, Ladegeräte, Computer. Auch Standby-Funktionen verbrauchen Strom – wenn auch nur in kleinen Mengen. In der Summe kann das jedoch spürbare Kosten verursachen.

Notieren Sie, welche Geräte täglich in Betrieb sind. Achten Sie dabei auch auf solche, die Sie selten ausschalten. Besonders lohnt sich ein Blick auf alte Kühlschränke, Gefriertruhen, Heizlüfter oder Geräte mit hohem Verbrauch wie Wäschetrockner.

Eine einfache Methode zur Bewertung ist der Vergleich mit typischen Verbrauchswerten oder der Blick auf das Energieeffizenz-Label.

Weiterführende Informationen und konkrete Tipps zum Stromsparen finden Sie in unserem Artikel „Strom sparen im Alltag“.

Stromverbrauch der Haushalte in % aufgeteilt (BDEW 2021)

Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu messen

Um Stromfresser zu erkennen und den Verbrauch gezielt zu senken, stehen Ihnen verschiedene Messmethoden zur Verfügung. Je nach Ziel und technischer Ausstattung wählen Sie die passende Variante:

  • Zählerstand ablesen: Der klassische Weg zur Erfassung des Gesamtverbrauchs im Haushalt.

  • Zwischenstecker mit Messfunktion: Zeigen den Stromverbrauch einzelner Geräte direkt an.

  • Smart Meter: Digitale Stromzähler mit automatischer Verbrauchserfassung.

  • Energie-Apps: Bieten grafische Auswertungen und oft auch Live-Daten.

  • Home Energy Management Systeme (HEMS): Steuern und analysieren den gesamten Energieeinsatz im Haushalt.

Im nächsten Schritt erfahren Sie, wie Sie mit der einfachsten Methode starten: dem Ablesen des Stromzählers.

Stromzähler ablesen und Verbrauch berechnen

Der einfachste Weg, den Stromverbrauch zu erfassen, führt über den Zähler im Haus oder in der Wohnung. Sie finden ihn meist im Flur, Keller oder Technikraum. Je nach Ausführung zeigt der Zähler den aktuellen Stand digital oder mechanisch an. Die Anzeige erfolgt in Kilowattstunden (kWh).

Tipp: Auf der Seite "Stromzähler" haben wir alle Typen von Zählern für Sie aufgelistet und kurz erklärt, wie sie diese ablesen.

Wenn Sie regelmäßig den Zählerstand notieren, erhalten Sie einen guten Überblick über Ihren Verbrauch im Zeitverlauf. Für eine erste Orientierung reicht es, den aktuellen Wert mit dem Stand vom Vormonat zu vergleichen. So erkennen Sie, ob Ihr Stromverbrauch gestiegen oder gesunken ist.

Zur Berechnung des Verbrauchs ziehen Sie einfach den älteren Zählerstand vom aktuellen ab.

Diese Methode eignet sich besonders, wenn Sie Veränderungen im Haushalt nachvollziehen möchten. Zum Beispiel nach dem Kauf eines neuen Geräts oder bei einer Umstellung im Alltag. So erkennen Sie schnell, ob sich die Maßnahme auf den Stromverbrauch auswirkt.

Wenn Sie mehrere Zählwerke haben, etwa für Tag- und Nachtstrom, addieren Sie die Werte, um den Gesamtverbrauch zu ermitteln.

Smart Meter und intelligente Messsysteme

Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler. Er zeigt nicht nur den aktuellen Verbrauch an, sondern speichert auch zeitlich aufgelöste Daten. Ergänzt wird er im intelligenten Messsystem durch eine Kommunikationseinheit, das sogenannte Gateway. Dieses überträgt die Verbrauchsdaten automatisch und verschlüsselt an den Netzbetreiber oder einen berechtigten Dienstleister.

Im Alltag bedeutet das: Sie müssen den Zählerstand nicht mehr selbst ablesen. Stattdessen können Sie Ihre Verbrauchswerte online einsehen – oft mit Tagesprofilen, Wochenübersichten oder Vergleichswerten. So erkennen Sie, wann der Stromverbrauch besonders hoch ist und wo Einsparpotenzial besteht.

Intelligente Messsysteme sind besonders interessant für Haushalte mit höherem Verbrauch, Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen. Sie schaffen die Grundlage, um den Energieeinsatz gezielt zu analysieren und auf neue Technologien im Energiesystem vorbereitet zu sein.

Einzelverbrauch messen: Energiemessgeräten für die Steckdose

Wenn Sie wissen möchten, wie viel Strom ein bestimmtes Gerät verbraucht, greifen Sie am besten zu einem Energiemessgerät.

Das Prinzip ist simpel: Sie stecken das Messgerät zwischen Steckdose und Elektrogerät. Auf dem Display lesen Sie ab, wie viel Strom das angeschlossene Gerät in Kilowattstunden verbraucht. Zusätzlich zeigen viele Modelle die aktuelle Leistungsaufnahme in Watt sowie die berechneten Stromkosten an.

Solche Zwischenstecker eignen sich besonders für Geräte mit dauerhaftem Betrieb. Dazu zählen Kühl- und Gefriergeräte, Fernseher, Router oder auch Büro- und Unterhaltungsgeräte. Auch bei Ladegeräten, Kaffeemaschinen oder Mikrowellen lohnt sich der Blick auf den Verbrauch.

Die Messung über mehrere Tage oder Wochen gibt ein realistisches Bild. Bei Geräten mit wechselndem Verbrauch, wie Waschmaschinen oder Trockner, empfiehlt sich eine Erfassung über mehrere Nutzungsvorgänge.

Notieren Sie sich die ermittelten Werte und vergleichen Sie sie mit den Angaben der Hersteller oder mit Referenzwerten. So erkennen Sie schnell, ob sich ein Austausch lohnt oder ob ein anderes Nutzungsverhalten ausreicht.

Stromverbrauch mit Energie-Apps analysieren

Energie-Apps stellen Ihre Verbrauchsdaten übersichtlich dar. Sie sehen zum Beispiel, wie sich Ihr Strombedarf über den Tag verteilt oder wie sich Ihr Monatsverbrauch im Vergleich zum Vorjahr entwickelt hat.

Wenn Sie ein intelligentes Messsystem oder einen Smart Meter nutzen, greifen einige Apps direkt auf die erfassten Daten zu. Andere funktionieren mit WLAN-fähigen Zwischensteckern oder erfordern die manuelle Eingabe Ihrer Zählerstände.

Die meisten Anwendungen bieten grafische Auswertungen und Vergleichswerte. So erkennen Sie, ob sich Ihr Verhalten verändert hat oder ob ein ungewöhnlich hoher Verbrauch auf ein defektes Gerät hinweist.

Apps eignen sich besonders für alle, die regelmäßig ihre Stromnutzung prüfen und gezielt anpassen möchten. Viele Lösungen stehen kostenfrei zur Verfügung. Achten Sie bei der Auswahl auf Datenschutz und Kompatibilität mit Ihrer vorhandenen Technik.

Home Energy Management Systeme (HEMS)

Ein Home Energy Management System, kurz HEMS, koordiniert den Energieeinsatz im gesamten Haushalt. Es verbindet Stromerzeuger, Speicher und große Verbraucher zu einem digitalen System. Ziel ist es, die Energie effizient zu nutzen und die Stromkosten zu senken.

Ein HEMS sammelt Verbrauchsdaten, analysiert sie und steuert den Energiefluss automatisch. Es berücksichtigt dabei zum Beispiel, wann Ihre Photovoltaikanlage Strom liefert, wie viel Energie im Speicher vorhanden ist und ob Verbraucher wie die Wärmepumpe oder das E-Auto geladen werden müssen.

In Kombination mit einem intelligenten Messsystem liefert ein HEMS präzise Daten und steuert Abläufe im Hintergrund. Sie legen einmal Ihre Einstellungen fest, zum Beispiel den bevorzugten Eigenverbrauch, und das System übernimmt die Optimierung.

Was mache ich mit den Verbrauchsdaten?

Sobald Sie Ihre Verbrauchsdaten ausgewertet haben, können Sie gezielt handeln. Nutzen Sie die Informationen, um Ihre Stromnutzung im Alltag effizienter zu gestalten.

Folgende Schritte helfen Ihnen dabei Strom zu sparen:

  • Geräte vergleichen: Prüfen Sie, ob einzelne Geräte deutlich mehr Strom verbrauchen als vergleichbare Modelle. Ein Austausch kann langfristig günstiger sein.

  • Lastspitzen identifizieren: Achten Sie auf Zeiträume mit ungewöhnlich hohem Verbrauch. Diese können auf Geräte mit Defekten oder versteckten Stromfressern hinweisen.

  • Nachtverbrauch kontrollieren: Wenn der Verbrauch nachts kaum abfällt, laufen möglicherweise Geräte dauerhaft. Schalten Sie unnötige Verbraucher konsequent ab.

  • Verbrauchsmuster analysieren: Notieren Sie, wann Sie welche Geräte nutzen. Kleine Verhaltensänderungen senken oft den Bedarf – zum Beispiel bei Beleuchtung, Waschzeiten oder Ladegeräten.

  • Bereiche gezielt prüfen: Gehen Sie schrittweise vor. Beginnen Sie mit dem Kühlbereich oder der Unterhaltungselektronik und arbeiten Sie sich durch Ihren Haushalt.

Nun können Sie entscheiden, ob Sie Geräte zu gewissen Zeiten ausschalten oder sogar austauschen möchten. Die Daten dienen als Entscheidungshilfe. Sie zeigen, wo sich Investitionen lohnen und wie sich der eigene Alltag anpassen lässt.

Tipp: Unser Förderprogramm unterstützt Sie beim Austausch alter Stromfresser gegen energieeffiziente Haushaltsgeräte mit 50 €.

Bonus: Stromspar-Tipps aus dem Alltag

Wenn Sie Ihren Verbrauch analysiert haben, lässt sich gezielt handeln. Diese Tipps helfen Ihnen, Strom effizienter zu nutzen:

  • Wasch- und Spülprogramme anpassen: Nutzen Sie Eco-Programme und vermeiden Sie hohe Temperaturen. Das spart Strom bei gleicher Leistung. Mit einem Strommessgerät können Sie den Verbrauch direkt vergleichen.
  • Beleuchtung schlau optimieren: Tauschen Sie Halogen- oder Glühlampen gegen LED-Leuchtmittel. Dimmer oder Bewegungsmelder reduzieren den Verbrauch zusätzlich.

  • Zeitsteuerung einsetzen: Mit einfachen Zeitschaltuhren oder Smart-Home-Systemen lassen sich Geräte automatisch ausschalten. So vermeiden Sie unnötigen Dauerbetrieb.

  • Energieverbrauch visualisieren: Nutzen Sie Apps, Smart Meter oder intelligente Zwischenstecker, um Stromfresser sichtbar zu machen und gezielt zu reduzieren.

  • Lastspitzen verlagern: Wenn Sie flexible Verbraucher haben, etwa Waschmaschine oder E-Auto, verschieben Sie deren Nutzung in günstige Zeitfenster. So vermeiden Sie hohe gleichzeitige Lasten.

Diese Maßnahmen basieren auf Ihren individuellen Verbrauchsdaten. Damit schaffen Sie die Grundlage für eine dauerhaft effiziente Stromnutzung.

Stromverbrauch messen: Einfacher, als gedacht

Wenn Sie Ihren Stromverbrauch messen, erhalten Sie einen realistischen Überblick über Ihren Energieeinsatz. Sie erkennen, welche Geräte viel Strom benötigen, wann Ihr Verbrauch besonders hoch ist und wo sich gezielte Einsparungen lohnen.

Mit einfachen Mitteln wie Zwischensteckern, Energie-Apps oder einem intelligenten Messsystem erfassen Sie die wichtigsten Daten im Alltag. Die Auswertung zeigt Ihnen, welche Maßnahmen sinnvoll sind – sei es der Austausch einzelner Geräte oder eine Änderung im Nutzungsverhalten.

Stromverbrauch sichtbar zu machen, schafft Klarheit und ist die Grundlage für bewusste Entscheidungen im Haushalt.

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